Lern-Fabrik

Einführung in SCRUM

Was ist SCRUM und wie funktioniert es?

SCRUM ist ein Rahmenwerk für agile Teamarbeit. Es hilft, Projekte in überschaubaren Schritten zu planen, zu entwickeln und anzupassen. Stellen Sie sich vor, Sie wollen ihr Haus renovieren, während sie weiter darin wohnen. Vermutlich werden Sie nicht alle Räume auf einmal in Angriff nehmen, sondern in der ersten Woche ein Zimmer fertigstellen und in der folgenden Woche das nächste. Bis zum Schluss das gesamte Haus fertig ist und alle Zimmer nutzbar sind. Ähnlich funktioniert Scrum: In kleinen, gleichmäßig definierten Zeiteinheiten („Sprints“) von maximal vier Wochen arbeiten die Teams an kleinen, definierten Teilen des Produkts („Inkrementen“), die am Ende des Sprints potenziell nutzbar sind. Die Vorteile dieses Vorgehens: Sie bekommen frühe und regelmäßige (Teil-)Lieferungen und können schnell auf veränderte Anforderungen reagieren. Sie stehen nicht der unmöglichen Herausforderung gegenüber, ein Projekt über mehrere Jahre im Detail vorausplanen zu müssen.

Bei Scrum steht Ihr Kunde mit seinen Wünschen im Mittelpunkt. Sein Wunschzettel heißt im agilen Kontext „Product Backlog“. Darin werden seine Wünsche und Anforderungen beschrieben und nach Wichtigkeit geordnet. Das Entwicklungsteam „zieht“ sich zu Beginn jedes Sprints so viele Product Backlog Einträge - entsprechend der Priorität natürlich - wie es glaubt, im kommenden Sprint realistisch umsetzen zu können. Dadurch entstehen kontinuierlich potenziell nutzbare Produktteile („Inkremente“). Diese werden in einer gemeinsamen Runde („Sprint Review“) von Ihrem Kunden begutachtet, auf Erfüllung des Nutzens überprüft und das Feedback aufgenommen. Auf dieser Basis treffen Sie Entscheidungen für den weiteren Verlauf. Und weil es bei Scrum eben nicht nur um das Produkt geht, sondern auch um die Menschen und deren Zusammenarbeit, endet der Sprint mit einer Sprint Retrospektive. Hier reflektiert das Team seine Arbeitsweise, spricht über Hindernisse und vereinbart Maßnahmen, um diese zu beseitigen.

Hinweise: SCRUM-Manifesto

Kernkonzepte von SCRUM

Erläuterung der Kernkonzepte

In der Reihenfolge des Durchlaufens in einem Sprint: Im Sprint Planning plant das Scrum Team - bestehend aus:

Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam – detailliert die Arbeit im nächsten Sprint und bestimmt die Anforderungen, die in den nächsten vier Wochen umgesetzt werden können.

Im täglichen, vom Scrum Master moderierten Daily Scrum, das maximal 15 Minuten dauert, geht es darum, den Fortschritt in Richtung des Sprint-Ziels zu ermöglichen und Probleme als Team zu lösen. Jedes Teammitglied beantwortet z.B. die Fragen:

„Was habe ich gestern getan?“,
„Was mache ich heute?“
„Was behindert mich?“

Im Sprint Review geht es darum, Inkremente – also potenziell nutzbare Produktteile – vorzustellen und das Feedback der Kunden und Anwender einzuholen, um das Produkt zu optimieren. In der Sprint Retrospektive betrachtet das Team die Arbeitsweise im Sprint und definiert Maßnahmen, um das Arbeiten im kommenden Sprint zu verbessern. Das Product Backlog Refinement ist eigentlich kein klassisches Scrum-Ereignis, sondern eine kontinuierliche Aktivität. Hierzu gehört, die Einträge im Product Backlog zu aktualisieren und notwendige Details, Schätzungen und eine Ordnung hinzuzufügen.

SCRUM im Überblick

Die Rollen nach SCRUM

Im SCRUM-Ansatz übernehmen verschiedene Teammitglieder spezifische Rollen, um den Entwicklungsprozess effektiv zu gestalten. Hier sind die drei Hauptrollen:

Der Product Owner ist verantwortlich für die Anforderungen an die Eigenschaften eines Produkts und für dessen Wichtigkeit. Er ordnet die Product Backlog Einträge und lenkt die Entwicklung in die richtige Richtung. Der Scrum Master stellt sicher, dass das Team produktiv arbeiten kann und „beschützt“ das agile Vorgehen. Er sorgt dafür, dass alle die Regeln von Scrum verstehen und danach arbeiten und er hilft dem Team, Hindernisse zu beseitigen. Die Entwickler arbeiten selbstorganisiert und verantworten das Erreichen des Sprintziels. Das Scrum Team - Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam - managt gemeinsam und eigenverantwortlich ihre Arbeit im Sprint.

Die Voraussetzung für den Erfolg: eine agile Arbeitskultur

Der entscheidende Erfolgsfaktor für Scrum ist die dahinter liegende Arbeitskultur. Zu dieser Arbeitskultur gehört es, Ergebnisse früh zu liefern, zu inspizieren und anzupassen. In einem durch Komplexität geprägten Umfeld braucht es konkrete Erfahrungen und Ergebnisse, um festzustellen, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Transparenz ist die Voraussetzung dafür, dass Sie Ergebnisse faktenbasiert inspizieren und anpassen können. Ein weiteres wichtiges Prinzip von Scrum ist Selbstmanagement. In einer volatilen Umgebung und in einer Welt, in der sich Entwicklungszyklen alle zwei Jahre halbieren, ist Geschwindigkeit entscheidend. Selbstmanagement ohne lange Genehmigungsprozesse ist eines der effektivsten Mittel, um dies zu erreichen. Diese Prinzipien werden durch eine Haltung unterstützt, die auf den Werten „Offenheit“, „Respekt“, „Mut“, „Verpflichtung“ und „Fokus“ beruht. In der Summe sind diese Prinzipien und die Werte die Arbeitskultur, die Scrum erst wirklich ausmachen. In Unternehmen, die diese Arbeitskultur leben, führt Scrum sehr schnell zu besseren Ergebnissen. Oft bedeutet die Einführung von Scrum aber auch einen Kulturwandel für Teams und ihr Umfeld. Und dieser Kulturwandel braucht ein bisschen Zeit.

Beispiel: Rollen in einem Projekt

Stellen Sie sich vor, ein Team entwickelt eine mobile App. Der Product Owner priorisiert Funktionen im Backlog, der Scrum Master unterstützt das Team und beseitigt Hindernisse, während das Entwicklungsteam die App-Funktionen im Sprint umsetzt.

Sprint-Planung

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Analoge Umsetzung im SCRUM-Kontext: